Chronische Chlamydien-Infektion

Heilung hängt von vielen Faktoren ab


Nach der gestellten Diagnose und dem Wechselbad der Gefühle wurde mir erst während der Behandlung klar, welchen Kampf ich mit den Chlamydophila pneumoniae auszutragen hatte. Die Bakterien geben nicht freiwillig ihren eroberten Raum frei und es bedarf einer ausgesprochen strengen Disziplin und Ausdauer, seinen Körper für sich zurück zu erobern. Leicht war es nicht, zum Teil war es sogar recht schmerzhaft, aber die Erfahrung zeigt, dass es funktioniert.

Ich stellte fest: Auch die chronische Chlamydien-Infektion kann erfolgreich behandelt werden. (s. auch meine Publikation in „Natur und Medizin“, Ausgabe 1/2014)

Die Heilung von einer chronischen Chlamydien-Infektion hängt von vielen Faktoren ab. Der Behandlungszeitraum ist variabel, ebenso die auf den Patienten zugeschnittenen Behandlungsmethoden. Die Heilungsphasen stehen stark im Zusammenhang mit der Ernährung, der Unterstützung des Immunsystems und selbst-verständlich auch mit der Disziplin des Patienten.

Alle Chlamydien-Infektionen können mit einer Antibiotikum-Therapie behandelt und geheilt werden. Die Dosierung und Dauer ist von der Infektionsart und den verwendeten Antibiotika abhängig.

Ist das Immunsystem erst einmal durch eine chronische Chlamydien-Infektion geschwächt, können sich Pilze im Körper sehr gut vermehren. Zudem begünstigt die Antibiotikumeinnahme gegen die Chlamydien die Vermehrung von Pilzen. Deshalb ist es wichtig, dem mit guter Ernährung und Homöopathie von Anfang an entgegen zu wirken.

Angst

Ein Teufelskreislauf


Durch die Ausbreitung der chronischen Entzündungen im Körper verändern sich beiläufig die Reaktionen, die Ausstrahlung, die Wahrnehmung und folglich auch das Verhalten vom Leidtragenden. Die verschiedenen Zipperlein machen nervös. Die schützenden Nerven „wie Drahtseile“, das Schutzschild bzw. die äußere Schale wird langsam dünner. Die Angriffsfläche wird größer. Die Abwehrreaktionen werden facettenreicher und steigen chronologisch. Die positive Energie schwindet immer mehr. Die Angst nimmt unbewusst ständig zu.

Wer Angst hat, zieht negative Dinge an.

Wie mit einem Magnet, werden negative Ereignisse angezogen. Und es ist nicht klar, wieso die Krisen in dieser Häufigkeit über einen hereinbrechen. Das macht zusätzlich unsicher. Der Druck durch die vermehrt auftretenden Schicksalsschläge wird immer unerträglicher. Das kann sich bis zu einer unglaublichen Klimax potenzieren. Nichts ist wie es vorher war.

So entsteht durch den von chronischen Entzündungen geschwächten Körper ein seelisches und psychisches Leiden – das führt zu Stimmungstiefs bis hin zu Depressionen.

Hinzu kommt eine mögliche Reaktion des Körpers auf Chlamydien. Die Chlamydia pneumoniae brauchen die energieliefernden ATPs ihrer Wirtzelle und verursachen somit eine Häm-Produktionsstörung, die wiederum eine Porphyrinstoffwechselstörung zur Folge hat. Durch diese asymptomatische Störung entsteht ein Neurotoxin (Nervengift), das verschiedene schädliche Reaktionen wie Angstzustände, Depressionen, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Herzrasen auslöst.

Bei Angst- und Schmerzpatienten wird oft und gerne die Psychosomatik als Ursache diagnostiziert. Bevor diese Diagnose getroffen wird, sollte zuerst das körperliche Leiden als Ursache ausgegrenzt werden. Hierbei sind hsCRP-Tests, die die versteckten chronischen Entzündungen anzeigen, hilfreich.

Chlamydien-Infektion bei Sportlern

Konditionseinschränkungen mit extremen Folgen


Gerade Sportler erfahren – anhand des plötzlich extremen Leistungsabfalls – wesentlich schneller und direkter die Konsequenzen einer Infektion.

Durch die Konditionseinschränkungen fallen die Aktivitäten weg und ein normales Gewicht kann nicht gehalten werden. Parallel wird die Psyche stark angegriffen, zum einen durch die zuvor genannten körperlichen Veränderungen und zum anderen durch die vergebliche Suche nach dem Grund. (s.u. letzten Abschnitt: „Angst – Ein Teufelskreislauf“)

Die so entstandenen Ängste werden zudem durch die allgemeine Unwissenheit – auch während der Behandlungsphase – forciert.

Trotz Turbulenzen

Das Ergebnis


Ein weiterer Zeckenstich infizierte mich während der Chlamydien-Behandlung mit der Borreliose burgdorferi. Ob schon beim ersten Zeckenstich eine Borreliose vorlag, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Das interessiert mich nicht!

Mein Lungenvolumen ist wieder voll da, die Infektionen sind nicht mehr vorhanden, lediglich mit einem leichten Asthma muss ich noch zu Recht kommen, was im Anbetracht des Ganzen nicht der Rede wert ist. Und nur das zählt für mich.

Chronische Chlamydien-Infektion

Nach überstandener Erkrankung


Im Blutbild bleibt die Information einer zurückliegenden Chlamydien-Infektion dadurch bestehen, dass der Messwert der Chlamydien (in Titter) nicht mehr auf 0 zurückgeht.

Leider kann eine erneute Infektion mit Chlamydien oder Borrelien immer wieder solche Reaktionen hervorrufen, sofern die Infektionsursache nicht rechtzeitig herausgefunden wird. Nur eine gezielte Behandlung und eine regelmäßige Nachkontrolle der möglichen Bakterienaktivitäten kann dem entgegenwirken.

Nach überstandener Chlamydien-Infektion

Mein Fazit


Bei nachhaltigem Abklingen der Chlamydien-Infektion ist wieder alles machbar, was vorher auch machbar war – inkl. Blut spenden (lt. Aussage eines Pneumologen). Allerdings sollten Blutspender auf die überstandene Infektion hinweisen und die Laborbefunde zur Blutspende mitbringen.

Das Immunsystem setzt sich täglich mit einer Flut an Bakterien auseinander, so wird es gestärkt und bleibt funktionstüchtig. Bakterien können in unserem Leben nicht ausgeschlossen werden. Sie gehören mit zu unserem Leben. Viele Bakterien sind sowieso in unserem Körper vorhanden. Wir sind sogar voneinander abhängig. Von daher ist es Usus mögliche Bakterien bei jeder Blutspende auszutesten. Es ist weder mengenmäßig noch zeitlich umsetzbar und steht in keiner Relation zur lebensnotwendigen Blutspende.

Ich wünsche allen, die an einer Infektion leiden, eine schnelle und gute Heilung. Vielleicht hilft die Website von Chlamydien-Kompass dabei, den Mut und die Hoffnung zu bewahren.


Heute sind meine Ängste weg und ich kann relativieren, was in dieser unbeschreiblichen Zeit passiert ist. Nichtsdestotrotz waren die Veränderungen, die die Krankheit bewirkt hat, erschreckend und das Schlimmste war die Angst.